Esther Berlansky ist eine Geschichtenerzählerin. Ob mit Text oder in reiner Vokalise (......) Die Arrangements und der Klang des kleinen Ensembles erinnern manchmal ein bisschen an den schokoladigen 1970er-Jahre-Orchestersound, woran die Stimmführung Berlanskys großen Anteil hat. In den Solopassagen macht der veritable Trio-Jazz ihrer Band großen Spaß, sie spielt druckvoll auf, ist gut eingespielt und rhythmisch sehr variabel. Das kontrastiert mit Berlanskys mädchenhaftem Gesang der dennoch souverän, ausdrucksstark und merkwürdig faszinierend ist. In keiner Rolle, in die sie schlüpft - sei es die kindlich verschlafene Unbefangene, die engelsgleich Verträumte oder die kokett aufreizende Sirene - gibt die Mittzwanzigerin vor, mehr zu sein als sie vielleicht sein könnte. Wenn sie es denn drauf anlegt. Jazz ist nicht nur nicht tot, er ist immer noch sexy.

CD-Rezension aus der "Jazz thing" (06/2007)

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